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Verspätetes WM-Feeling für Reus

Eurosport
VonEurosport

Update 29/03/2015 um 13:31 GMT+2 Uhr

Die Eckdaten lesen sich ernüchternd. Drei schwere Verletzungen, die WM-Teilnahme und den Triumph in Brasilien verpasst, mit dem BVB in den Abstiegskampf verwickelt und dann noch die Führerschein-Affäre – für Marco Reus kam es 2014 knüppeldick, aber ein Seuchenjahr sei es nicht gewesen. Sagt er. Jetzt unternimmt der BVB-Star einen neuen Anlauf, sich im Löw-System ohne echten Stürmer festzuspielen.

Marco Reus will in der Natioalmannschaft wieder angreifen

Fotocredit: Imago

Wie gut, dass es die Wohlfühloase Nationalmannschaft gibt. Da kann Reus die Dortmunder Alltagssorgen vergessen und sich im weltmeisterlichen Glanz ein bisschen mitsonnen. Verspätetes WM-Feeling in Tiflis - das tut gut.
Der 25-Jährige ist wieder mittendrin und voll dabei. In Georgien steht er vor seinem 25. Länderspiel, beim 2:2 im Test gegen Australien gelang ihm sein achter Treffer im DFB-Trikot.
Das vergangene Jahr mit all seinen unangenehmen Begleiterscheinungen sei abgehakt, sagte Reus vor dem wichtigen EM-Qualifikationsspiel an diesem Abend (18:00 Uhr im Live-Ticker).
Reus kämpferisch
Ein Syndesmoseriss kostete ihn die WM-Teilnahme und den Titel. Im Herbst zog er sich zudem zwei Außenbandverletzungen zu, die Dortmunder rutschten in die Abstiegszone und sein jahrelanges Fahren ohne gültigen Führerschein kam ans Licht. "Für mich war 2014 kein Seuchenjahr", behauptete Reus trotzdem. Der Begriff treffe es nicht so richtig.
"Natürlich ist es nicht schön, wenn man über längere Zeit verletzt ist, aber das gehört zum Fußball dazu", betonte er in einem Interview auf der DFB-Homepage. "Mich hat es zwei, drei Mal erwischt, ich habe die WM verpasst, und ich hätte es mir anders gewünscht. Aber mit solchen Rückschlägen muss man rechnen, auch im normalen Leben geht es nicht nur bergauf. So war es bei mir eben im vergangenen Jahr."
Und dann kam der entscheidende Satz. "Ich bin im Kopf aber stark genug, ich weiß damit umzugehen."
Offensive ohne Stürmer
Reus will im DFB-Team wieder voll angreifen. Beim Kampf um die Stammplätze in Deutschlands Vorzeigemannschaft stören derzeit wenigstens keine echten Stürmer.
Bundestrainer Joachim Löw geht die Aufgabe in Georgien mal wieder ohne einen Angreifer alter Prägung an - dafür mit Reus, Thomas Müller, Mesut Özil, Mario Götze, André Schürrle, Lukas Podolski und Max Kruse. Sieben offensive Fachkräfte kämpfen um vier freie Stellen.
Nach dem Rücktritt von Miroslav Klose ist Löw entschlossener denn je, ein flexibleres Offensivsystem mit vielseitigen Spielern einzuführen. Keine guten Nachrichten für Mario Gomez vom AC Florenz.
Die deutsche Offensive war in Tiflis auch bei georgischen Reportern ein Thema.
Löw war sichtlich baff als er diese Frage hörte: Ob in Georgien ein 16:0-Sieg für die Nationalmannschaft drin sei, wurde er bei der Abschlusspressekonferenz gefragt.
Was sollte er dazu nur sagen? Das 16:0 gegen Russland, der bis heute höchste Länderspielsieg der DFB-Auswahl, stammt schließlich aus dem Jahr 1912 Solche Vergleiche täten nichts zur Sache, antwortete Löw.
Der Weltmeister-Coach hat seine Offensivstrategie der Zukunft ohnehin längst offenbart.
Dazu passen Sätze wie: "Wir haben mittlerweile andere Spielertypen im Angriff, den klassischen Stürmer gibt es nicht mehr." Oder die Aussage, dass Gomez "immer noch irgendwie auch im Blickfeld" sei. Immer noch irgendwie auch? Hört sich eher nach einer verklausulierten Ausmusterung an.
Reus ist dagegen herzlich willkommen.
VIDEO: Löw Witze und Warnung
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